Pomeranian in Not

Wer einem “Pomeranian in Not” helfen will, findet unter diesem Schlagwort Hunde, die dringend ein neues Zuhause benötigen. Meistens ist der Grund dafür, dass sich der Besitzer nicht mehr um das Tier kümmern kann, manchmal stecken aber auch illegale Hundetransporte oder Tötungsstationen dahinter.

Warum gerät der kleine Pomeranian in Not?

Jeder Hund, gleichgültig welche Rasse es ist, kann aus den verschiedensten Gründen in Not geraten. Natürlich sind hierbei auch Vertreter des Pomeranians betroffen. Zu den häufigsten Gründen zählt ein Sterbefall oder Gesundheitsprobleme des Hundehalters. Verstirbt der Besitzer des Zwergspitzes oder muss er aus gesundheitlichen Gründen in ein Alters- oder Pflegeheim, verliert der kleine Vierbeiner sein Zuhause, da Hunde in pflegerischen oder medizinischen Einrichtungen aus hygienischen Gründen nicht erlaubt sind.

Manchmal hat er Glück im Unglück und ein Verwandter oder Bekannter seines Herrchens ist bereit, ihn aufzunehmen, aber in vielen Fällen bleibt nur das Tierheim. Kommt dann noch ein höheres Alter beim Hund hinzu, wird es für das Tierheim schwer, eine neue Pflegestelle für den anhänglichen Pomeranian zu finden. Ein längerer Aufenthalt im Heim bekommt dem verspielten und sehr menschenbezogenen Minispitz überhaupt nicht gut. Er benötigt menschliche Gesellschaft und viel Beschäftigung für ein glückliches Leben.

In vielen Fällen bleibt nur das Tierheim

Hin und wieder verlieben sich Menschen in einen Zwergspitz aufgrund seines putzigen Aussehens und stellen erst nach einiger Zeit fest, dass sie hoffnungslos überfordert sind. Der kleine Spitz ist eine ganz besondere Rasse. Trotz seiner geringen Größe ist er sehr selbstbewusst und oft eigenwillig. Er bellt häufig, einmal, weil er sein Heim bewacht, und zum anderen aus reiner Lebensfreude. Einem eher ruhebedürftigen Herrchen wird das schnell zuviel. Die Mühen einer Hundeerziehung mag er auch nicht auf sich nehmen.

Dann kommt noch hinzu, dass der im Grunde pflegeleichte Pomeranian hin und wieder doch etwas Pflege benötigt. Bürsten, Krallen schneiden, Augen, Ohren und Zähne reinigen, gehören zu den regelmäßigen Pflegemaßnahmen. All diese Dinge sind für einen überforderten Menschen lästig. Sie führen dann dazu, dass der Hund einfach wieder zum Züchter zurückgegeben wird. Diese Tatsache ist für den Pomeranian zwar unangenehm, gibt ihm aber die Chance, an jemanden vermittelt zu werden, der sich mit dieser speziellen Rasse auskennt.

Manche Käufer eines Pomeranians unterschätzen den Pflegeaufwand und sind dann überfordert
Manche Käufer eines Pomeranians unterschätzen den Pflegeaufwand und sind dann überfordert (Foto: s. Bildhinweise)

Die drastischere Maßnahme ist die Abgabe ins Tierheim, vollkommen verantwortungslose Tierhalter setzen das ungeliebte Tier einfach aus. Der Mensch ist damit all seine Sorgen los, doch wie der Pomeranian unter solchen Umständen leidet, will niemand wissen. Daher gehört es für jeden zukünftigen Hundebesitzer vor dem Hundekauf unbedingt dazu, sich gründlich über die gewählte Hunderasse und deren Haltung zu informieren.

Aber auch wenn alle Voraussetzungen stimmen, der Spitz wird geliebt, gut versorgt und ist der Liebling der Familie, kann der Lauf des Lebens von Mensch und Tier manchmal bittere Umwege machen. Das ist der Fall, wenn eine Familie durch Scheidung zerbricht. Alle gehen neue, eigene Wege und der kleine Pomeranian bleibt auf der Strecke. Auch hier ist das Tierheim für ihn die Chance für einen Neuanfang. Vielleicht besteht in solch einem Fall auch die Möglichkeit, den Hund an den Züchter zurückzugeben, der dann seinerseits eine neue Familie für ihn sucht. Mittlerweile gibt es auch private Vereine, zum Beispiel die Spitz-Nothilfe e.V., die sich unter anderem um die Vermittlung von in Not geratenen Zwergspitzen kümmern. Wenn eine Notsituation bereits im Vorfeld ersichtlich ist, kann solch ein Verein frühzeitig, also bevor das Tier ins Tierheim abgegeben werden muss, tätig werden.

In der Urlaubszeit werden viele Hunde “entsorgt”

Verantwortungslos handeln auch die Menschen, die ihren Hund angeblich über alles lieben, aber wenn es in den Urlaub geht, ist das Tier einfach nur lästig. Anstatt einen Urlaubsort zu suchen, wo der Hund willkommen ist, muss er in eine Hundepension (was ja noch akzeptiert werden kann), ins Tierheim oder wird anderweitig “entsorgt”. Wie oft wurde in den Medien über Tiere berichtet, die einfach auf Autobahnraststätten irgendwo angebunden und anschließend verlassen wurden. Diese “Tiere in Not” gelangen dann sehr oft in die Obhut von Tierschutzvereinen.

Tierschutzvereine kümmern sich um die allerärmsten Vierbeiner. Neben geretteten Hunden aus ausländischen Tötungsstationen, nehmen sie Hunde auf, die ausgesetzt wurden und auf der Straße leben oder auch Hunde, die von ihren Besitzern gequält und misshandelt wurden. Werden solche Missstände bekannt, schreitet in der Regel das Ordnungsamt oder der Amtstierarzt ein und ordnen eine Wegnahme des Tieres an.

Bei diesen Vereinen kommen auch immer öfter Welpen aus illegalen Zuchten an. Es handelt sich meist um Welpen, die am “Fließband” gezüchtet, dann frühzeitig von ihrer Mutter entfernt werden, nur um möglichst schnell Geld zu verdienen. Es sind auch immer wieder Zwergspitze unter den notleidenden Tieren. Gerade der Pomeranian ist nicht für ein Leben im Tierheim oder bei einem Tierschutzverein geschaffen. Der putzige Spitz benötigt den engen Kontakt zu einem Menschen, den er über alles lieben kann.

Immer wieder landen Welpen aus illegalen Aufzuchten in den Tierheimen
Immer wieder landen Welpen aus illegalen Aufzuchten in den Tierheimen

Hilfe für einen Notfall-Zwergspitz

Wer sich für den Kauf eines Pomeranians entscheidet und nicht unbedingt einen Welpen vom Züchter kaufen möchte, sollte sich überlegen, ob er nicht einem “Zwergspitz in Not” ein neues Zuhause geben möchte. Man sollte keine Angst davor haben, einen “gebrauchten” Hund zu kaufen. Sicherlich hat der kleine Kerl bereits einiges in seinem Leben erfahren und nicht immer sind die Erfahrungen positiv. Aber gerade solch ein Tier benötigt ein stabiles Umfeld, ein angemessenes Zuhause und Menschen, die ihn lieben. Mit viel Zuwendung und Verständnis, aber auch Geduld und Konsequenz, können schlechte Erfahrungen langsam in den Hintergrund gedrängt werden, so wird auch der Pomeranian aus dem Tierheim zu einem perfekten Familienhund. Der intelligente Pomeranian wird schnell spüren, dass er in seiner neuen Gemeinschaft ein willkommenes Mitglied ist. Muntere Gesellschaft und viel Zuwendung schaffen eine ausbaufähige Vertrauensbasis.

Möglichkeiten, einen Zwergspitz in Not zu retten, gibt es viele. Wer bereits einen Pomeranian besitzt, kann seinen Züchter kontaktieren. Sicherlich sind ihm Fälle von in Not geratenen Tieren bekannt, die er gerne vermitteln wird. Aber auch eine Anfrage im Tierheim kann Erfolg versprechen. Am besten erkundigt man sich telefonisch, ob gerade ein Zwergspitz zu vermitteln ist.

Möglichkeiten, einen Zwergspitz in Not zu retten, gibt es viele

Im Tierheim gibt es die Möglichkeit, sich die Tiere unverbindlich anzuschauen. Ist ein Tier dabei, was gefällt (manchmal gibt es auch die Liebe auf den ersten Blick), kann man es mehrere Male zur Probe auf einen Spaziergang mitnehmen oder ihm auch vielleicht schon das neue Zuhause zeigen. Hat man sich positiv entschieden, verlangen manche Tierheime eine Selbstauskunft und prüfen diese in Form eines Besuches beim neuen Besitzer. Eine solche, für manch einen unverständliche Maßnahme, sollte man nicht als eine persönliche Kontrolle empfinden, denn das Tierheim trägt die Verantwortung für das zu vermittelnde Tier und möchte in jedem Fall eine weitere schlechte Erfahrung vermeiden.

Ähnlich läuft es auch bei Anfragen an einen Tierschutzverein. Da hier wirklich Härtefälle zur Vermittlung kommen, ist es besonders wichtig, dass die neuen Besitzer dem Zwergspitz ein ideales Heim bieten und genügend Zeit für ihn aufbringen können. Jemand, der täglich acht bis zehn Stunden außer Haus ist, sollte sich keinen Pomeranian anschaffen, denn dieser Hund ist ungern allein. Nur mit Geduld und Konsequenz kann man ihn daran gewöhnen, zwei oder drei Stunden allein in der Wohnung zu verbringen. In der übrigen Zeit benötigt er viel Beschäftigung und Gesellschaft.

Ein Pomeranian mit einer schlimmen Vergangenheit braucht besonders viel Liebe und Zuwendung
Ein Pomeranian mit einer schlimmen Vergangenheit braucht besonders viel Liebe und Zuwendung

Auch im Internet gibt es viele Adressen, die die Vermittlung von Zwergspitzen in Not übernehmen. Über Stichworte wie Tiervermittlung oder Schnauzen in Not kommt man zu einschlägigen Portalen und kann die nötigen Kontakte knüpfen.

Hat man sich entschieden, einem Zwergspitz in seiner Notlage zu helfen, muss jedem eines klar sein:
ein Tier, welches in seinen jungen Jahren schlechte Erfahrungen gemacht hat, geschlagen oder vernachlässigt wurde, eventuell auf der Straße leben und sich von Müll ernähren musste, wird sich in jedem Fall anders verhalten, als ein Tier, dass von einem verantwortungsvollen Züchter in liebevolle Hände abgegeben wurde.

An sich ist der Pomeranian ein intelligenter, freundlicher, aktiver und sehr anhänglicher Hund, der sehr auf “seinen” Menschen fixiert ist. Er wird Haus und Hof bewachen und gerade für Kinder ein geselliger Spielgefährte sein.
Mit einer negativen Vergangenheit kann es sein, dass der Zwergspitz erst einmal lernen muss, wieder Vertrauen zu Menschen aufzubauen. Dazu ist viel Geduld und Einfühlungsvermögen erforderlich. Ebenso kann es sein, dass er seine bisherige Erziehung einfach vergessen hat. Hier muss in kleinen Schritten ebenfalls mit Geduld und der nötigen Konsequenz von vorn angefangen werden.

Hat der Pomeranian einmal wieder Vertrauen gefasst, wird er seine Lebensfreude zurückgewinnen und für seine neuen Menschen ein Gefährte werden, mit dem man durch dick und dünn gehen kann.