Pomeranian-Husky: der Pomsky

Der Pomsky ist ein Mischling aus Pomeranian und Siberian Husky – und sehr begehrt. Diese neue „Rasse“ ist jedoch  – aus guten Gründen – auch sehr umstritten.

Sie sind auch einfach zu süß: wunderbar kuschelige und drollige Miniaturausgaben eines Sibirian Husky. Denn im Idealfall sehen die Pomskys von der Fellzeichnung wie ein Husky aus und besitzen auch dessen blaue Augen, die Körpergröße und die Proportionen entsprechen denen eines Pomeranians. Wie gesagt: im Idealfall. In der Praxis kann es auch ganz anders ausgehen, wenn diese beiden Rassen gepaart werden.

Probleme beim Pomeranian-Husky-Mix

Zum Beispiel können die Welpen viel größer werden als gewünscht, so dass sie im ausgewachsenem Zustand einem reinrassigen Siberian Husky an Körpergröße kaum nachstehen. Oder die Fellzeichnung entspricht weder der einen noch der anderen Rasse so richtig. Oder die Augen sind nicht von einem strahlenden Blau, sondern braun – wie bei den meisten Hunderassen.

In den USA werden die Pomskys bereits als eigene Rasse gezüchtet und sind von der Dog Registry of America (DRA) anerkannt. Das ist jedoch keine große Kunst, da es auf deren Homepage heißt, alle Rassen seien willkommen, damit eben auch solche, die woanders noch nicht anerkannt sind. Andererseits ist es auch so, dass einige Rassen zunächst aus Kreuzungen bestanden und erst im Laufe der Jahre als eigene Rasse anerkannt wurden.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=HTDRKcaJodw

Fakten zum Pomeranian-Pomsky

Was hat es mit den Pomskys auf sich, dass sie gar so umstritten sind? Wir haben ein paar Fakten zusammengetragen, um den Hintergrund zu verdeutlichen:

  • Die „Rasse“ ist nicht natürlich durch spontane Paarungen, sondern durch bewusste Auswahl entstanden. Das wäre  nun nicht das erste Mal, aber es gibt keinen triftigen Grund, die jeweils andere Rasse einzukreuzen. Vielmehr muss vermutet werden, dass sich jemand dachte, eine Mischung aus den beiden Rassen ergäbe einen süßen Hund. Es ging also keineswegs um das Tierwohl, sondern um einen gewünschten Designerhund.
  • Durch die bewusste Zusammenführung entstehen Hybridhunde. Entsprechen sie den gewünschten Anforderungen, kann es dennoch passieren, dass eine Weiterzüchtung mit ihnen vollkommen andere Welpen hervorbringt. Experten lehnen daher diese Art der Züchtung ab.
  • Die ungenügende Erfahrung mit dieser jungen „Rasse“ hält für Käufer von Welpen einige Überraschungen bereit:
    • Der Welpe kann ganz anders aussehen als es vor dem Wurf angekündigt war: andere Fellfarbe, –zeichnung, andere Augenfarbe, andere Beschaffenheit des Fells, andere Körperproportionen
    • Der ausgewachsene Hund kann viel größer als ein Pomeranian sein und sich mehr am Husky orientieren.
    • Charakterlich kann sich der Pomsky anders als erwartet entwickeln. So können sich manche Eigenschaften gegenseitig zu einem unerwünschten Maß potenzieren. Da beispielsweise beide Rassen sehr stur sein können, sind manche Mischlinge sehr schwer zu erziehen.
  • Pomskys werden bislang kaum natürlich gezeugt, sondern entstehen durch künstliche Befruchtung. Da eine Pomeranian-Hündin bei Tragzeit und Geburt eventuell Probleme durch zu große Welpen bekommen könnte, wird als Mutter stets ein Siberian Husky gewählt.
  • Pomeranians und Huskys – aufgrund ihrer Bestimmung als Schlittenhunde noch viel mehr – sind äußerst aktive Hunde. Muss man mit einem Siberian Husky schon wahre Gewaltmärsche unternehmen, um ihn glücklich zu machen, fordert eine Mischung mit dem quirligen Zwergspitz unter Umständen noch viel mehr ein, so dass die Besitzer am besten den ganzen Tag Zeit haben und über eine Bombenkondition verfügen sollten.

Pomeranian-Husky kaufen

Sehr schwierig. Theoretisch kann man ein Pomsky-Junges so finden wie die Welpen anderer Hunderassen auch: über Anzeigen, vorwiegend im Internet. Doch ist hier noch mehr Vorsicht geboten, als man es beim Hundekauf ohnehin an den Tag legen sollte.

Hier tummeln sich viele schwarze Schafe, die sich mit den begehrten Welpen eine goldene Nase verdienen wollen. Im besseren Fall handelt es sich lediglich um unseriöse Tierhalter, sogenannte Vermehrer, die ohne ausreichende Kenntnisse Hundenachwuchs heranzüchten, um ihn gewinnbringend weiterzuverkaufen. Im schlimmeren Fall stecken kriminelle Geschäftemacher dahinter, die so rücksichtslos vorgehen, dass Gesundheit und Leben der betroffenen Hunde gefährdet sind. Argwohn ist immer bei besonders günstigen Angeboten angesagt und wenn die Verkäufer nur spärliche Kontaktdaten angeben wie beispielsweise nur eine Handynummer.

Natürlich gibt es auch wohlmeinende Tierhalter und sogar Züchter, die Pomsky-Welpen anbieten. Diese handeln mit Sicherheit nach bestem Wissen und Gewissen, im Falle der Züchter bestimmt auch mit einiger Erfahrung. Letztere besitzen sie aber wohl eher auf dem Gebiet anderer Rassen. Denn der Pomsky existiert noch nicht so lange, um sich auf belastbare Daten stützen zu können. Zudem entstammen die meisten Pomskies aus Hybrid-Nachzüchtungen – und aus diesen kann nach Expertenmeinung keine einheitliche Rasse entstehen, weil die Ergebnisse, sprich: Aussehen und Charakter der Welpen nicht vorherzusehen sind. Deshalb sollte man in Deutschland besser überhaupt keinen Pomsky kaufen.

Wer einen Pomsky will, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen

Wer dennoch unbedingt einen Pomsky haben möchte, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten sie sich um ein Tier von einem anerkannten Züchter bemühen. Diese findet man über eine seriöse Organisation wie die International Pomsky Association (IPA) oder den Pomsky Club of America (PCA). Letzterer hat gerade einmal zehn verschiedene Züchter anerkannt, die die gesamte Nachfrage aus den Vereinigten Staaten schon nicht bewältigen können. Es ist naheliegend, dass man als Ausländer schlechte Karten hat.

Sollte man dennoch einen Welpen ergattern, muss man tief in die Tasche greifen. Der Preis für einen kleinen Pomsky liegt umgerechnet zwischen 1.500 und 2.800 Euro. Zudem ist es ja auch erforderlich, den kleinen Kerl in sein neues Zuhause zu holen. Also stehen zusätzlich Kosten für Flug, Mietauto und Hotel an. Da fallen dann zumindest die Ausgaben, die man normalerweise auch hat, wie Erstausstattung, Futter, Tierarzt etc. nicht mehr so ins Gewicht.

Pomeranian-Australian-Shepherd-Mix

In Deutschland noch nicht allzu weit verbreitet, erfreuen sich Mischlinge aus Pomeranian und Australian Shepherd vor allem im angelsächsichen Raum relativ großer Beliebtheit. Auch hier gleicht es einer Wundertüte, welche Welpen am Ende der Vereinigung dieser beiden Rassen stehen.

Gezielt werden die Aussi Poms hierzulande meistens nicht „gezüchtet“, können jedoch leicht als spontane Promenadenmischungen entstehen, die im Normalfall ihren ganz eigenen Charme haben.

Im Video sieht man mögliche Varianten bei einer Paarung zwischen Zwergspitz und Australian Shepherd:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=G7NRcNZm89o