Was macht einen Zwergspitz aus? Liebhaber dieser Rasse können eine Menge Vorzüge aufzählen. Was objektiv zählt, beschreiben die Rassemerkmale. Hunde, die für die Zucht ausgewählt werden, müssen diesem Standard entsprechen. Sie dürfen keine schweren Fehler besitzen.
Laut Klassifikation der Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist der aufmerksame Spitz ein Wach- und Begleithund. Der Zwergspitz zählt neben Wolfsspitz (Keeshond), Großspitz, Mittelspitz, Kleinspitz, Japan-Spitz (Nihon Supittsu) und Volpino Italiano zur Gruppe 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp“ und zur Sektion 4 „Europäische Spitze„. Mit seinen 20 Zentimetern Widerristhöhe ist der Zwergspitz der Kleinste innherhalb dieses FCI-Standards 97.
Ursprung des Pomeranians
Der Pomeranian zählt zu den Deutschen Spitzen, deren Rolle als direkte Nachfolger der steinzeitlichen Torfhunde inzwischen angezweifelt wird, die aber dennoch als eine der ältesten mitteleuropäsichen Hunderassen gelten. Hier und auch in Skandinavien wurden sie als Arbeitshunde eingesetzt. Man findet Spitze auch auf vielen alten Gemälden, ein weißer Vertreter dieser Rasse tauchte auch bei dem berühmten Lausbubenpaar Max und Moritz von Wilhelm Busch auf.
Ihre Rolle als Begleithunde bekamen sie erst ab dem 18. Jahrhundert, als die hundevernarrten Briten begannen, Spitze in großem Stil zu importieren. Es hatten ihnen vor allem die kleinen Spitze angetan, die aber deutlich größer waren als die heutigen Zwergspitze. Deren Züchtung begann mit der Ära von Queen Victoria, die der entzückten Öffentlichkeit ein besonders kleines Spitz-Exemplar präsentierte. Victoria selbst ließ aus verschiedenen Ländern kleine Spitze liefern, um die Zucht zu verbessern. 1891 wurde der erste englische Zuchtverein gegründet, kurz darauf ein Rassestandard festgelegt. 1998 wurde der Pomeranian in den Rassestandard für Deutsche Spitze der FCI (s. o.) aufgenommen.
Pomeranian: Rassemerkmale
Aussehen
So wird der Zwergspitz respektive Pomeranian im FCI-Standard 97 beschrieben:
„Spitze bestechen durch ein schönes Haarkleid, das reichliche Unterwolle abstehend macht. Besonders auffällig sind der sich um den Hals legende, starke, mähnenartige Kragen und die buschig behaarte Rute, die kühn über dem Rücken getragen wird. Der fuchsähnliche Kopf mit den flinken Augen und die spitzen kleinen engstehenden Ohren verleihen dem Spitz das ihm eigene charakteristische kecke Aussehen.“
Diese Beschreibung bezieht sich auf alle Unterarten der Deutschen Spitze und trifft auch auf den Pomeranian zu. Nur ist er eben, wie sein deutscher Name Zwergspitz verkündet, eine Miniaturausgabe der größeren Spitze. Ihm verleiht die vorgeschriebene Körperproportion von 1:1 im Verhältnis von Widerristhöhe zur Länge des Hundes ein besonders drolliges Aussehen. Je nach Haarschnitt wirkt der kleine Kerl wie eine Kugel oder ein Würfelchen.
Wie der Körper des Pomeranians im Detail auszusehen hat, wird im Rassestandard akribisch festgelegt: So soll beispielsweise „die Oberlinie an der Spitze der aufrecht getragenen Stehohren in sanftem Bogen in den kurzen, geraden Rücken übergehen“. Der Widerrist soll hoch, der Rücken „kurz, gerade und stramm sein“. Sämtliche Körperteile werden wie in allen FCI-Standards ausführlich beschrieben: der Kopf (hinten breiter, verschmälert sich keilförmig zur Schnauze), die Augen (mandelförmig, etwas schräg gestellt), die Ohren (immer aufrecht), der Hals (mittellang), der Brustkorb (gewölbt), die Haut (straff am Körper, ohne jede Faltenbildung).
Dies war nur ein klitzekleiner Ausschnitt der allumfassenden Beschreibung der Deutschen Spitze laut FCI-Standard 97, die Sie auf der Homepage des FCI finden. Die Einzelheiten sind für Halter von Pomeranians im Prinzip nur von Bedeutung, wenn sie diese auch züchten oder mit ihnen Ausstellungen besuchen wollen. Je mehr von den vorgeschriebenen Merkmalen der Zucht- bzw. Ausstellungshund aufweist, desto besser. Vor allem muss darauf geachtet werden, dass der Hund keine schweren Fehler oder sogar diqualifizerende bzw. zuchtausschließende Fehler besitzt. Mehr dazu lesen Sie unter „Voraussetzung Zuchtzulassung“ auf der Seite Pomeranian züchten.
Ein unterhaltsames Video (englisch) über die Besonderheiten des Pomeranians:
https://www.youtube.com/watch?v=7az42YKEUDU
Interessanter für angehende Pomeranian-Besitzer ohne weitergehende Ambitionen sind da schon eher die möglichen Farben: Schwarz, Braun, Weiß, Orange, Graugewolkt, Creme, Black and Tan, Schecken mit weißer Grundfarbe. Beim Pomeranian gibt es also eine große Bandbreite. Interessant bei den schwarzen Spitzen: Sie haben im Gegensatz zu den Spitzen mit anderen Farben auch eine dunkle Haut, die für Zucht und Ausstellung sogar vorgeschrieben ist. Daran zeigt sich, dass er auch abweichend von der Norm trotz schwarzem Fell auch eine helle Haut besitzen kann. Sucht man nur einen Hund zum Liebhaben, kann man auch einen Hund wählen, der optisch nicht den strengen Richtlinien entspricht.
Charakter
Viel wichtiger als das Aussehen ist für die meisten Hundebesitzer ohnehin das Wesen (s. a. unter Der Charakter des Pomeranians) ihres Vierbeiners, da man schließlich sehr viel Zeit miteinander verbringt. Und da kann man sich kaum einen besseren Begleiter als den Pomeranian vorstellen. Wie die meisten Kleinhunde ist er sehr anschmiegsam und möchte am liebsten immer in der Nähe seines Besitzers sein und leidet extrem, wenn das einmal nicht möglich sein sollte. Zudem ist er ein äußerst quirliger Geselle, der ständig in Bewegung zu sein scheint.
Der FCI beschreibt den Charakter des Deutschen Spitzes, zu dem auch der Pomeranian gehört, so:
„Der Deutsche Spitz ist stets aufmerksam, lebhaft und auβergewöhnlich anhänglich gegenüber seinem Besitzer. Er ist sehr gelehrig und leicht zu erziehen.“
In der Tat lernt der Pomeranian sehr schnell, weiß dabei aber durchaus zu unterscheiden, worauf er gerade Lust hat und worauf nicht. Das heißt, dass er ab und an auch seinen Dickschädel einsetzt, wenn er ein Kommando im Moment so gar nicht einsieht. Deshalb muss er sehr konsequent erzogen werden, damit er aufs Wort hört. Das ist vor allem auch deshalb besonders wichtig, weil der Pomeranian durch seine hohe Aufmerksamkeit, seinen Beschützerinstinkt und seinen fehlenden Jagdtrieb einen perfekten Wachhund abgibt. Dabei ist er jedoch übereifig, so dass er jeden verbellt, der sich aus seiner Sicht unbefugt nähert. Er muss deshalb beizeiten lernen, auf Kommando auch wieder mit dem Bellen aufzuhören.
Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusstseins präsentiert sich der Pomeranian fremden Menschen gegenüber, für die er ein gesundes Misstrauen empfindet, weder ängstlich noch aggressiv. Sollten Vertreter dieser Rasse doch einmal diese Verhaltensweisen zeigen, gilt das als zuchtauschließender Fehler. Auch andere Verhaltensstörungen führen zum Ausschluss.
Ausstellung mit dem Pomeranian
Für die Rasseausstellung benötigt der Pomeranian die gleichen FCI-Papiere wie für eine Zuchtzulassung. Diese garantieren, dass der Zwergspitz keine ausschließenden bzw. disqualifizierenden Fehler (vgl. dazu „Voraussetzung: Zuchtzulassung“ unter Pomeranians züchten) besitzt. Nur so wird der Vierbeiner überhaupt zur Ausstellung zugelassen. Soll er darüber hinaus auch Aussichten auf eine Auszeichnung haben, darf er zudem keine schweren Fehler und möglichst gar keine oder nur wenige einfache Fehler besitzen.