Alles über den Pomeranian-Hund
Der Pomeranian, von Fans oft auch liebevoll „Pom“ genannt, ist mit seinem kompakten Format der kleinste Vertreter der Spitzrasse. Sein üppiges, weiches Fell lässt ihn in Kombination mit der geringen Größe besonders niedlich aussehen. Erfahren Sie hier alles über Charaktereigenschaften, Pflege, Krankheiten, das Zusammenleben mit anderen Tieren und vielem mehr.
Pomeranian – Zwergspitz
In den vergangenen Jahren hat die Rasse einen neuen Aufschwung erlebt, nachdem die Pomeranians ein bisschen in Vergessenheit geraten waren. Mit dazu beigetragen hat der Pomeranian „Boo“, der auf YouTube und Facebook zahlreiche Fans hat. Der niedliche Hund, der immer so geschoren wird, dass er wie ein Teddy aussieht, wurde durch Fotos und Videos berühmt, inzwischen gibt es sogar Fotobücher, Kalender und Plüschtiere.
Die kleinen Spitze aus Pommern sind im 18. Jahrhundert massenweise nach England exportiert worden, wo zu dieser Zeit kleine Hunde besonders beliebt waren. Vor allem auch die Großmutter von Königin Victoria, Königin Charlotte, liebte diese Rasse und etablierte die Zucht der Pomeranians. In England entstand auch die Rassebezeichnung „Pomeranian“.
Das hübsche Äußere, mehr noch aber das freundliche, lebhafte Wesen machen den Pomeranian zu einem idealen Familienhund. Pomeranians sind wie alle Spitze äußerst intelligent und sie brauchen genau deswegen auch viel Zuwendung und eine konsequente Erziehung. Seine enge Bindung zu seinen Menschen und seine Aufmerksamkeit sind die ideale Voraussetzung für die Ausbildung zum Begleithund. Durch seine angeborene Neugier, seine Intelligenz und seine Aufgeschlossenheit lässt sich ein Pomeranian aber sehr gut erziehen, und Sie können Ihrem Hund praktisch alles beibringen, was man einem Hund nur beibringen kann.
Ausbildung und Hundetraining kommen auch dem natürlichen Bewegungsdrang des Pomeranians entgegen. Diesen Bewegungsdrang unterschätzen viele Menschen, die nur sehen, wie klein und flauschig Pomeranian sind. Für Vielbeschäftigte bedeutet das: Sie müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten für genügend Bewegung sorgen. Ihr Pomeranian kann mit mehreren, aber eventuell kürzeren Gängen ebenso zufrieden sein wie mit zwei ausgiebigen Spaziergängen am Tag. Auch für Senioren ist der wachsame, treue Pomeranian deshalb ein guter Gefährte, zumindest wenn insgesamt für ausreichend Auslauf gesorgt werden kann.
Pomeranian Boo
Boo ist ein Pomeranian, der es als Youtube-Star schon zu einiger Berühmtheit gebracht hat. Sein Markenzeichen ist die auffällige „Frisur“, die ihm das Aussehen eines Teddybärs verleiht und absolut dem Kindchenschema entspricht. Inzwischen eifern einige Besitzer von Zwergspitzen diesem Vorbild nach, indem sie ihren Vierbeinern den gleichen Schnitt verpassen lassen.
Doch am besten stellt sich Boo selbst vor – natürlich in einem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=P4LefBm6J9Y
Der Pomeranian auf einen Blick
- Pomeranians sind wunderbare Gesellschaftshunde. Das Wesen seiner Vorfahren und Verwandten, der Spitze, ist auch im Pomeranian stark ausgeprägt: Er schließt sich eng an seine Familie an und bewacht sie. Fremden gegenüber wird Ihr Zwergspitz erst misstrauisch sein, nach dem Kennenlernen jedoch ist er sehr aufgeschlossen. Das lustige und intelligente Wesen des Pomeranians macht ihn als Familienhund perfekt.
- Die beste Anlaufstelle, wenn Sie sich einen Pomeranian wünschen, ist ein seriöser Züchter. Hundezüchter arbeiten durch die sorgfältige Planung von Verpaarungen ständig daran, die positiven Wesenszüge einer Rasse zu verbessern und zu erhalten, gleichzeitig aber unerwünschte Züge und Erbkrankheiten zu vermeiden und möglichst auszumerzen. Züchter kennen ihre Tiere sehr gut, so dass sie Ihnen alle Fragen zu den Eltern und auch zum jeweiligen Welpen beantworten können. So können Sie genau den Hund auswählen, der zu Ihnen passt.
- Pomeranians aus dem Tierheim oder von Auffangstellen für Notfälle sind für Hunde-Anfänger meist nicht ideal. Entweder ist die Vorgeschichte des Tieres unbekannt, oder der Hund hat mit Menschen schlechte Erfahrungen gemacht. Falls Sie aber viel Erfahrung haben, können Sie auch solchen Tieren ein gutes Heim geben und ein schönes Leben ermöglichen.
- Zwergspitze sind nicht krankheitsanfälliger als Mischlinge. Leider gibt es bei allen Hunderassen Neigungen zu bestimmten Erbkrankheiten. Bei Tieren aus einer guten Zucht ist das Risiko aber geringer als wenn Sie Ihren Pomeranian von einem der „Kofferraumhändler“ kaufen, die nicht auf die Gesundheit ihrer Tiere achten. Mit guter Ernährung und Pflege und bei ausreichender Bewegung gibt es keinen Grund, warum Sie und Ihr Pomeranian nicht 14 bis 16 Jahre lang zusammen leben könnten.
- Obwohl sie so klein sind, brauchen auch Pomeranians viel Bewegung. Mindestens ein, besser noch zwei lange Spaziergänge täglich sollten es schon sein. Auch Spiele wie etwa Apportieren von Gegenständen, Zerrspiele oder das Planschen im Wasser sorgen für Bewegung und halten Ihren Zwergspitz fit. Sie müssen den Bewegungsdrang Ihres Pomeranians von Anfang an mit einplanen. Zum Ausgleich braucht der Hund aber nicht viel Platz, er ist also ein idealer Mitbewohner auch in kleinen Wohnungen.
- Pomeranians sind nicht nur lebhaft, sie sind auch sehr intelligent. Sie lassen sich deswegen leicht erziehen, aber ihr Verstand muss auch ständig gefordert und beschäftigt werden. Ansonsten stumpft Ihr Hund ab, oder er sucht sich selbst eine Beschäftigung. Das kann zu Schäden in der Wohnung führen, und auch zu Problemen mit Nachbarn. Zwergspitze bellen nämlich von Haus aus gerne, und wenn sie alleine gelassen werden und sich langweilen, ist langes und lautes Bellen oft die Reaktion des Hundes. Nicht nur zur Sozialisierung des Hundes ist es daher wichtig, dass er regelmäßig mit anderen Menschen und auch Hunden in Kontakt kommt. Besuche in der Hundeschule oder auf dem Hundeplatz beschäftigen Ihren Vierbeiner und sorgen für Zufriedenheit bei Hund und Halter.
- Pomeranians sind sehr pflegeleicht. Trotzdem sollten Sie das dichte Fell von Anfang an zwei bis drei Mal in der Woche gründlich bürsten. So können Sie vermeiden, dass sich im dichten Unterfell Knoten bilden, die nicht mehr herausgebürstet werden können. Zudem gewöhnt Ihr Hund sich so schon im Welpenalter daran, angefasst zu werden; das ist bei späteren Tierarztbesuchen hilfreich. Überprüfen Sie bei dieser Gelegenheit immer auch die Haut auf Verletzungen u.ä. und kontrollieren Sie Pfoten und Krallen. Nicht zuletzt fördert das regelmäßige Bürsten eine starke Bindung zwischen Mensch und Hund und wirkt beruhigend und entspannend – und zwar auf beide.
Wo kommt der Pomeranian her?
Alle Spitze stammen von Arbeitshunden ab, die im nördlichen Europa und bis hin in die arktischen Regionen seit Jahrhunderten eingesetzt werden. Unter der Gruppe der Deutschen Spitze werden Wolfsspitz, Großspitz, Mittelspitz, Kleinspitz und Zwergspitz (eben der Pomeranian) zusammengefasst. Die Hunde unterscheiden sich vor allem durch die Größe. Allen gemeinsam sind das dichte Fell, das noch heute auf die harten Lebensbedingungen der Vorfahren hinweist, die ausgeprägte Wachsamkeit und die große Intelligenz der Spitze.
Obwohl in Pommern (im heutigen Polen und in Ostdeutschland, entlang der Ostsee) also nicht der eigentliche Ursprung der Rasse liegt, gilt die Gegend als die Region, in der der Pomeranian in einer Form entstanden ist, die zumindest zum heutigen Aussehen mit beigetragen hat. Schriftliche historische Belege über die Pomeranians gibt es erst ab der Einführung der Hunde nach Großbritannien. Im 18. Jahrhundert sind die Vorläufer der heutigen Pomeranians massenweise nach England exportiert worden, weil dort kleine Hunde besonders beliebt waren. Vor allem auch die Großmutter von Königin Victoria, Königin Charlotte, liebte diese Rasse und etablierte ihre Zucht.
Zur Zeit von Königin Charlotte waren die Pomeranians noch deutlich größer. Erst als Königin Victoria selbst einen kleinen Pomeranian mit nur knapp 5,5 kg Gewicht ausstellte, wurden diese kleinen Zwergspitze schlagartig beliebt. Die Züchter beugten sich der Nachfrage und züchteten kleinere Hunde.
Victoria importierte auch kleine Zwergspitze in unterschiedlichen Farbschlägen aus verschiedenen europäischen Ländern, um die Rasse zu verbessern. Nicht zuletzt durch ihre Vorliebe für die Pomeranians wurde 1891 der erste englische Zuchtverein gegründet, und kurz danach ein Rassestandard festgelegt. In den USA wurde die Rasse 1900 anerkannt, und 1998 wurde der Pomeranian in den Rassestandard für Deutsche Spitze der FCI (Fédération Cynologique Internationale) aufgenommen.
Der Charakter des Pomeranians
Pomeranians sind in der Regel sehr anhänglich und auf ihren Menschen fixiert. Sie haben die Wachsamkeit ihrer Vorfahren nicht verloren, und passen daher immer gut auf ihre Familie auf – werden ihnen Fremde und Neuankömmlinge aber vorgestellt, sind sie schnell bereit, sich mit ihnen anzufreunden und sie gewissermaßen ins Rudel mit aufzunehmen. Alles in allem sind Pomeranians vom Charakter her vor allem eines: ein Spitz.
Wie bei allen anderen Hunderassen ist der „angeborene“ Charakter aber auch beim Zwergspitz nur ein Teil der Persönlichkeit. Die Sozialisierung im Welpenalter ist unglaublich wichtig für die weitere Entwicklung des Hundes. Verantwortungsvolle Züchter, ob Profi- oder Hobbyzüchter (s. a. „Pomeranians züchten“), sorgen deshalb dafür, dass der Pomeranianwelpe von Anfang an mit möglichst vielen verschiedenen Situationen und Menschen Bekanntschaft machen kann.
Da Pomeranians sehr intelligent sind, lassen sie sich leicht erziehen und ausbilden; auch Tricks lernen sie schnell. Konsequente Erziehung und anspruchsvolles Training fordern den Hund und sorgen dafür, dass Ihr neugieriger Pomeranian sich nicht selbst unterhalten muss und sich unerwünschte Verhaltensweisen zulegt.
Wenn Sie einen Pomeranian zu sich nach Hause holen, sollten Sie seine Erziehung deswegen weiterführen, und zwar am besten mit Hilfe einer Welpen- bzw. Hundeschule. Hier kann Ihr schlauer Vierbeiner auch mit anderen Hunden interagieren und seine sozialen Fähigkeiten stärken.
Einen ganzen Tag alleine zu verbringen ist für einen Pomeranian eine Qual
Ein gut in die Familie integrierter Pomeranian ist normalerweise ausgeglichen, freundlich und verspielt. Was Zwergspitze nicht mögen: alleine gelassen werden. Ihr Hund kann sich daran gewöhnen, einige Stunden am Tag auf sich selbst gestellt zu sein. Einen ganzen Tag alleine zu verbringen ist für einen Pomeranian aber eine Qual, er braucht Zuwendung, Ansprache und einen Spiel- bzw. Trainingspartner. Deswegen wird ein Pomeranian auch bei in Vollzeit tätigen Singles auf Dauer vermutlich nicht glücklich werden. Bedenken Sie das bei der Auswahl der für Sie geeigneten Hunderasse.
Falls Sie Ihren Zwergspitz zu lange allein lassen, kann das auch einem unschönen Wesenszug Vorschub leisten: Pomeranians bellen gerne. Das haben sie mit ihren Spitz-Verwandten gemeinsam, die so auf Eindringlinge und Raubtiere aufmerksam machten. Bei Wachhunden ist das eine nützliche Eigenschaft, bei einem Haushund, der zur Gesellschaft gehalten wird, ist das viel weniger angenehm. Das ausdauernde und für einen so kleinen Hund beeindruckend laute Bellen ist nicht nur für Sie störend, eventuelle Nachbarn werden sich auch darüber beschweren. Sorgen Sie also Ihrer Seelenruhe und des Nachbarschaftsfriedens zuliebe dafür, dass Ihr Hund sich nicht langweilt.
Die Gesundheit des Pomeranians
Die Grundlage für ein langes (Rasse-)Hundeleben: gute Erbanlagen. Wenn Sie Ihren Pomeranian von einem verantwortungsbewussten, seriösen Züchter holen, können Sie normalerweise davon ausgehen, dass Ihr Hund aus einer „guten Familie“ stammt. Züchter achten darauf, eventuelle Krankheitsneigungen der jeweiligen Rasse möglichst zu vermeiden, indem geeignete Elterntiere kombiniert werden. Die Züchterin und der Züchter werden auch gerne bereit sein, entsprechende Unterlagen und Gutachten vorzulegen, um die Gesundheit ihrer Tiere zu beweisen. Züchter, die Mitglied im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen), dem größten deutschen Dachverband für Hundezüchter, sind, werden regelmäßig kontrolliert, ihre Tiere untersucht. Von diesen Züchtern erhalten Sie also in der Regel gesunde Tiere.
Pomeranians sind von Haus aus sehr gesunde Tiere. Mit den entsprechenden Erbanlagen, guter Ernährung und ausreichender Bewegung kann ihr Zwergspitz bis zu 16 Jahre alt werden, vielleicht sogar älter.
Kleine, zierliche Hunde wie der Zwergspitz sind nicht automatisch krankheitsanfälliger als größere Hunde. Viele Krankheiten kommen sogar gerade wegen des leichten Körperbaus nicht vor, etwa die bei großen Hunden verbreitete und gefürchtete Hüftgelenksdysplasie. Die meisten Gesundheitsprobleme bei Pomeranians treten an Zähnen, Augen und Ohren auf und sind Folge von falscher oder mangelnder Pflege.
- Zahnstein: Die Bildung von Zahnstein lässt sich durch die richtige Ernährung vermeiden bzw. einschränken. Trockenfutter hilft dabei, bestehende Zahnbeläge abzutragen und die Neubildung zu vermeiden. Zur Vorbeugung von Zahnstein sollten Sie Ihren Hund am besten schon im Welpenalter an das Zähneputzen gewöhnen. Natürlich ist das auch später möglich, bedarf dabei sehr viel mehr Geduld – auf beiden Seiten. Im Fachhandel sind Zahnbürsten und Zahnpasten für Hunde erhältlich. Speziell formulierte Leckerli und Spielzeuge mit eigens entwickelten Oberflächen können ebenfalls zur Zahnpflege des Hundes beitragen.
- Trachealkollaps: Zu einem Trachealkollaps kann es kommen, wenn die Trachea, also die Luftröhre, in der Struktur so geschwächt ist, dass sie ihre Form nicht mehr beibehält. Die Luftröhre fällt zusammen und verengt sich, so dass der Hund nur noch schwer atmen kann oder gar keine Luft mehr bekommt. Der Hund hat Beschwerden bei körperlicher Aktivität, wird ohnmächtig und/oder bekommt Husten. Die Symptome des Trachealkollapses werden mit der Zeit bzw. mit dem zunehmenden Alter des Hundes schlimmer. Ein Trachealkollaps wird meist medikamentös behandelt. Operationen sind möglich, aber sehr aufwändig und nicht immer erfolgreich.
- Patellaluxation: Unter einer Patellaluxation versteht man das Ausrenken bzw. Auskugeln des Kniegelenks. Durch eine (angeborene) Fehlbildung des Knies oder eine Verletzung springt die Kniescheibe (Patella) aus dem Gelenk. Dadurch kann der Hund das Bein nicht mehr bewegen, der Fuß ist dabei nicht auf dem Boden. Das Auskugeln selbst ist schmerzhaft, weswegen Ihr Hund versuchen wird, das Bein nicht zu belasten. Das führt dann zu dem Hüpfen auf drei Beinen, das bei Kleinhunden oft zu beobachten ist. Wenn die Kniescheibe von selbst wieder in das Gelenk rutscht, kann der Hund wieder problemlos laufen. Die Patellaluxation ist operabel, was aber erst bei schlimmeren Erkrankungsgraden angeraten wird. Durch strenge Zuchtregeln versucht der VDH, diese schmerzhafte Erbkrankheit möglichst auszumerzen.
- Kryptorchismus: Bei bis zu 10 % aller Pomeranian-Rüden liegt ein Kryptorchismus vor, also eine Lageanomalie der Hoden. Von einem Kryptorchismus spricht man, wenn ein oder beide Hoden nicht aus der Bauchhöhle in den Hodensack abgestiegen sind, wenn er im Leistenkanal „steckengeblieben“ oder sonstwie falsch positioniert ist. Der oder die falsch liegenden Hoden können nötigenfalls chirurgisch entfernt werden.
- „Black Skin Disease“: Die „Black Skin Disease“ bei Pomeranians ist eine Kombination aus Hyperpigmentation und Alopezie. Das bedeutet, dass die Haut des betroffenen Tieres sich grau bis schwarz verfärbt, während gleichzeitig die Haare ausfallen. Das kann begrenzte Körperstellen betreffen oder sich über den ganzen Körper ausbreiten. Kopf und Beine bleiben in der Regel verschont. Rüden sind häufiger betroffen als Hündinnen. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, obwohl sie meist nach der Geschlechtsreife ausbricht. Die Gründe sind bisher unbekannt; als Behandlungsansätze scheinen sich Kastration, Melatoningaben und gegebenenfalls die Behandlung mit Schilddrüsenmedikamenten teilweise bewährt zu haben.
- Taubheit: Hunde mit Merle-Faktor, also mit einem Fell, das wie blau-grau gewolkt aussieht, sind häufiger taub als andersfarbige Hunde. Das ist auch bei den Pomeranians so; merle-farbige Tiere sind auf einem oder beiden Ohren schwerhörig bis ganz taub. Bei ihnen kommt es zudem öfter zu Augenkrankheiten (erhöhtem Augendruck und/oder Augenfehlbildungen). Bei Nachkommen eines Elternpaares, bei dem beide Tiere merle-farben sind, wurden zudem auch weitere Fehlbildungen an Organen und Skelett beobachtet.
Aussehen und Pflege des Pomeranians
Der Pomeranian ist ein auffallend hübscher und niedlicher Hund. Trotz seiner kleinen Größe ist er aber für jeden Hundefreund auf Anhieb als Spitz zu erkennen: Die Proportionen, die Kopfform, der Schwanz und die „Frisur“ sind typisch für die Mitglieder der Spitz-Familie – nur in klein, weil sie eben Zwergspitze sind.
Die Pomeranians haben eine Widerristhöhe von 20 bis 22 cm, Tiere unter 18 cm Widerristhöhe gelten laut Rassestandard als unerwünscht. Das dichte Fell gibt es in den im Rassestandard anerkannten Farben Schwarz, Braun, Weiß, Orange, Graugewolkt und „Andersfarbig“. Unter „Andersfarbig“ fallen „alle Farbtöne wie Creme, Creme-sable, Orange-Sable, Black-and-Tan, und Schecken. Schecken müssen eine weiße Grundfarbe haben. Die schwarzen, braunen, grauen oder orangen Farbflecken müssen über den ganzen Körper verteilt sein“ (Rassestandard laut FCI). Orange, Weiß und Schwarz sind die verbreitetsten Farben.
Zwergspitze sind zwar kleine und zierliche Hunde, haben aber im Vergleich mit anderen kleinen Hunden einen sehr kompakten Körperbau. Sie haben nicht nur das Wesen, sondern auch das dichte Fell ihrer großen Verwandten und Vorfahren behalten. Die dichte Unterwolle bauscht das Fell auf und lässt es noch üppiger erscheinen. Vor allem Kragen und Schwanz sind dicht und buschig behaart.
Das doppelte Fell der Pomeranians – ein dichtes Unterfell aus kurzen, wolligen Haaren und das lange, gerade Deckhaar schützen den kleinen Hund vor kalten Temperaturen. Das Fell ist pflegeleicht, aber tägliches Bürsten ist trotzdem empfehlenswert. Es schützt nicht nur vor möglichen Verfilzungen, das Fell bleibt dadurch auch seidig und glänzend. Zudem ist ein regelmäßiges Pflegeritual auch gut für die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund, und eine ideale Gelegenheit, die allgemeine Gesundheit des Hundes zu überprüfen. Etwaige Veränderungen an der Haut werden Sie so schnell feststellen. Auch Klauen und Pfoten können Sie dabei regelmäßig prüfen.
Nicht zuletzt hilft häufiges Bürsten auch, das beim Pomeranian sehr starke Haaren zumindest einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Regelmäßige Fellpflege hilft Ihnen dabei, Ihre Bekleidung und Ihre Polstermöbel vor den Hundehaaren zu retten.
Beim Bürsten sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie das dichte Unterfell auch wirklich mitbürsten. Lassen Sie sich beraten, welche Bürste dazu geeignet ist. Kämmen oder bürsten Sie nämlich nur das Deckhaar, wird Ihr Hund zwar gepflegt aussehen, es könnten sich aber unentdeckte Knoten bilden. Diese Knoten lassen sich oft nur noch aus dem Fell herausschneiden, weil sie mit Kamm oder Bürste alleine nicht zu entwirren sind.
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund im Sommer auf keinen Fall überhitzt – durch das dichte Fell wird dem Pomeranian schnell heiß, es kann sogar zum Hitzschlag kommen. In sehr heißen Sommern kann es daher angenehm für Ihren Pomeranian sein, wenn Sie sein Fell kürzen lassen. Eine beliebte „Frisur“ für Pomeranians ist der „Teddy“-Schnitt. Durch den speziellen Schnitt soll der Zwergspitz eben wie ein Teddybär aussehen. Dazu wird das Fell am Körper auf eine einheitliche Länge zurückgeschnitten; Kopf, Ohren und Pfoten sollen besonders rund aussehen.
Für Ausstellungshunde gibt es spezielle Schnittvarianten, die die Eigenheiten des Körperbaus unterstreichen sollen. Nicht jeder Haarschnitt ist hier zulässig.
Das Fell komplett zu scheren ist übrigens keine gute Idee. Weil der Schutz durch die Haare fehlt, kann der Pomeranian sogar einen Sonnenbrand bekommen. Auch Ausschläge sind nach einer Komplettschur keine Seltenheit Außerdem wächst das Haar so langsam nach, dass Ihr Hund im nass-kühlen Herbst vielleicht noch kein ausreichend warmes Haarkleid hat.
Ein Videobeispiel für das Schneiden einer „Sommerfrisur“:
https://www.youtube.com/watch?v=AI9zHZRW92s
Die Haltung des Pomeranians
Pomeranians sind von der Größe her zwar typische Schoßhunde, lassen Sie sich davon aber nicht täuschen: Ein Pomeranian braucht genauso viel Bewegung wie ein großer Hund. Sie sollten also unbedingt sicherstellen können, dass Sie – oder ein Familienmitglied, Nachbar, Hundesitter etc. – mit Ihrem Hund mindestens einmal, besser aber noch zweimal am Tag einen ausgiebigen Spaziergang machen können. Lange Spaziergänge und dazu noch viel Spielen, so bleibt der Pomeranian gesund, und zwar körperlich wie geistig.
Eine gute Ergänzung dazu ist ein wöchentlicher Besuch in der Hundeschule oder auf dem Hundeplatz. Dort können Sie nicht nur an der Erziehung und dem Training Ihres Zwergspitzes arbeiten, Ihr Hund trifft dort auch viele andere Hunde und stärkt sein Sozialverhalten. Wenn für ausreichend Bewegung und Interaktion gesorgt ist, braucht Ihr Pomeranian auch nicht wirklich viel Platz. Sie müssen also nicht in einer Villa leben, eine normale kleine Wohnung tut es aus Hundesicht völlig.
Was Ihr Pomeranian unbedingt braucht: Familienanschluss. Allein gelassen zu werden ist für Ihren Hund eine harte Strafe. Achten Sie deswegen darauf, dass Sie Ihren Hund von Anfang an daran gewöhnen, wenige Stunden alleine zu bleiben. Das soll aber wirklich die Ausnahme bleiben. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer achten Sie auch auf die seelische Gesundheit Ihres Hundes, und die leidet sehr unter Einsamkeit. Außerdem können Sie dann auch Probleme mit den Nachbarn bekommen, denn das Bellen der Pomeranians ist überraschend laut und durchdringend, und ein einsamer Zwergspitz neigt dazu, sehr viel zu bellen.
Für einen seelisch gut entwickelten Hund ist es wichtig, seinen Platz im Rudel zu kennen. Lassen Sie Ihrem Hund deswegen nichts durchgehen, was Sie ihm nicht auf Dauer erlauben können oder wollen. Seine Bezugsperson sollte für ihn der „Alpha-Hund“ sein, an dem er sein Verhalten orientieren kann. Hunde brauchen klare Verhaltensrichtlinien, um sich sicher zu fühlen. Konsequent durchgesetzte Verbote, etwa wenn der Hund nicht auf das Sofa springen soll o.ä., sorgen für ein dauerhaftes harmonisches Zusammenleben. Pomeranians sind sehr intelligent und lernen deswegen schnell, sie lassen sich mit Geduld und Ruhe sehr gut erziehen.
Die Ernährung des Pomeranians
Eine ausgewogene Ernährung ist beim Hund wie auch beim Menschen die Grundlage anhaltender Gesundheit. Die richtige Futtermenge für den Hund hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der Größe des Hundes, seinem Alter, von seinem Aktivitätslevel und von seinem individuellen Stoffwechsel. Auch eventuelle Krankheiten müssen berücksichtigt werden.
Einen gesunden Hund kann man heutzutage mühelos mit im Handel erhältlichen Futter ernähren. Welpen bekommen in der Regel eigene Welpennahrung, die energiereicher ist als Futter für ausgewachsene Tiere. Für ältere Tiere – bei denen der Stoffwechsel langsamer arbeitet und die nicht mehr so aktiv sind – gibt es entsprechend energiereduziertes Futter. So wird die Gefahr von Übergewicht gesenkt. Falls Sie sich unsicher sind, ob das Futter alle Vitamine und Mineralien enthält, die Ihr Pomeranian braucht, können Sie sich einfach von Ihrer Tierärztin bzw. Ihrem Tierarzt beraten lassen. Das gilt umso mehr, wenn Sie das Futter für Ihren Hund selbst kochen bzw. zubereiten oder BARF (s. folgendes Kapitel) bevorzugen.
Die zwei grundlegenden Futtertypen sind Trockenfutter und Nassfutter. Jede Futterart hat ihre Vorteile, und es ist bei jedem Hund unterschiedlich, welches Futter er bevorzugt. Vor allem im Sommer ist Trockenfutter gut geeignet, weil es anders als Nassfutter keine Fliegen anzieht, die dort ihre Eier ablegen. Zudem hilft Trockenfutter dabei, Zahnbeläge abzutragen und das Gebiss so zu pflegen. Anders als Katzen trinken Hunde in der Regel auch immer ausreichend viel Wasser, so dass die Feuchtigkeitsaufnahme kein Problem ist. Sie sollten lediglich darauf achten, dass das Trockenfutter explizit für kleine Hunde geeignet ist, da sonst die Stückchen zu klobig für das zarte Gebiss des Pomeranians ausfallen.
Bei Hunden hat es sich bewährt, zwei Mahlzeiten anzubieten. Um die jeweils richtige Menge zu ermitteln, können Sie anfangs einige Esslöffel Futter in den Napf geben und beobachten, ob Ihr Hund nach dem Fressen noch Hunger hat. Die Menge kann dann entsprechend angepasst werden. Ziel sollte sein, dass der Hund satt ist, aber kein (Nass-)Futter mehr im Napf liegenbleibt.
Ernährung und Bewegung gehören in einem gesunden Hundeleben zusammen. Neben der ausreichenden, richtigen Ernährung braucht Ihr Pomeranian auch viel Bewegung. Lange Spaziergänge und ausgiebiges Spielen halten Ihren Hund gesund, und Sie haben die Möglichkeit, seine Bewegungsfreude zu beobachten und eventuelle Veränderungen (Schonhaltungen etc.) zu erkennen.
Ob Ihr Zwergspitz über- oder untergewichtig ist, wird Ihr Tierarzt bei den regelmäßigen Untersuchungen erkennen. Sie können das aber auch leicht selbst überprüfen: Die Rippen Ihres Hundes sollten optisch nicht zu erkennen sein, Sie sollten sie aber spüren, wenn Sie mit der Hand über die Seiten Ihres Hundes streichen.
BARF für den Pomeranian
BARF steht für “bones and raw food” (Knochen und Rohkost) und bezeichnet eine möglichst ursprüngliche Ernährung für Haustiere, vornehmlich Hunde und Katzen. Eine Mahlzeit nach diesem Prinzip sieht einen großen Anteil an rohem Fleisch mit etwas frischem Gemüse, das wiederum gekocht sein kann, vor.
https://www.youtube.com/watch?v=CiGbXmXpCTE
Das Barfen bietet viele Vorteile, vor allem im gesundheitlichen Bereich, da auf diese Weise Krankheiten und vor allem Übergewicht vermieden werden kann. Außerdem ist es beruhigend zu wissen, was genau im Futter enthalten ist. Transparenter geht es nicht. Es ist nur das drin, was man selbst hinzufügt.
Um die richtige Mischung mit allen erforderlichen Nähr- und Mineralstoffen für den Pomeranian zu treffen, ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema nötig. Zudem muss man vorher für sich abklären, ob man es schafft, immer die entsprechenden Zutaten zu besorgen und die Mahlzeit zuzubereiten. Soll es dann wirklich Barf sein, holt man sich am besten Rat beim Experten: Was muss alles rein, damit es dem Pomeranian gut geht? Wie kann ich mir die Zubereitung erleichtern?
Wer nicht alles selbst machen kann oder will, hat auch die Möglichkeit, auf zubereitetes Rohfutter zuzugreifen wie es im spezialisierten Fachhandel angeboten wird. Dann muss nur noch der Pomeranian selbst von dieser Ernährungsweise überzeugt werden. Anregungen, wie das gelingen kann und was man vorab schon über das Barfen wissen sollte, wird auf barf-gut.de beschrieben.
Der Pomeranian mit anderen Haustieren und Kindern
Pomeranians sind freundliche, aufgeschlossene und neugierige Hunde. Das macht sie zu idealen Familienhunden, die sich auch mit Kindern gut vertragen. Wie bei jedem Haustier sollten Kinder jedoch von Anfang an wissen, wie man das Tier richtig behandelt. Vor allem kleine Kinder wollen den niedlichen flauschigen Zwergspitz oft wie ein Plüschtier an sich drücken. Das gefällt aber nicht allen Hunden, und so kann es zu Verletzungen kommen. Das gilt für beide Seiten. Denn nicht nur der Pomeranian kann sich wehren, etwa durch Beißen, der klein und zart gebaute Hund kann ebenfalls leicht verletzt werden.
Anderen Tieren gegenüber ist der Pomeranian wachsam. Als Wachhund hat er schließlich die Pflicht, seine Familie zu schützen. Bei Begegnungen mit anderen Tieren sollten Sie deswegen zu Anfang immer vorsichtig und wachsam sein. Mit ein bisschen Eingewöhnungszeit freunden sich Pomeranians üblicherweise problemlos mit anderen Tieren an, sogar mit eventuell in der Familie lebenden Katzen oder anderen Hunden.
Besondere Vorsicht gilt immer beim Tierarztbesuch. Nicht nur für kranke Tiere kann das eine absolute Stresssituation sein, in der sich normalerweise freundliche und friedliche Tiere untypisch verhalten. Deshalb sollten Sie auch den freundlichen Zwergspitz im Wartezimmer nicht von der Leine lassen.
Pomeranian in Not
Wenn Ihr Traumhund ein Pomeranian ist, ist ein seriöser Züchter die erste und beste Anlaufstelle. Wenn Sie aber lieber einem Hund ein Zuhause bieten wollen, der es vielleicht nicht immer gut hatte, dann können Sie sich an Ihr örtliches Tierheim wenden oder an verschiedene eigene Anlaufstellen, die sich um Pomeranian kümmern, die vom Besitzer abgegeben wurden bzw. abgegeben werden mussten.
Immer wieder gibt es nämlich Hundebesitzer, die sich vor der Anschaffung ihres Pomeranians nicht im Klaren darüber waren, wie viel Arbeit ein Hund – auch ein so kleiner Hund wie der Pomeranian – macht und die ihren Hund deswegen abgeben. Natürlich kommt es auch vor, dass Hundebesitzer sich aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mehr um ihren Liebling kümmern können. Solche Hunde werden von Züchtern, aber auch von eigenen Vereinen aufgenommen und an neue liebevolle Besitzer vermittelt. Mehr dazu finden Sie auf unserer Seite Pomeranian in Not.